30.11.2023 20:42

Statement gegen Trans*feindlichkeit

Als Mitglieder des Fachschaftsrates Informatik (iFSR) der TU Dresden sind wir der festen Überzeugung, dass Trans*feindlichkeit keinen Platz an unserer Universität und im akademischen Umfeld hat. Es ist nicht nur unsere Pflicht, sondern auch unsere moralische Verantwortung, eine inklusive und respektvolle Gemeinschaft zu fördern, in der alle Studierenden und Mitarbeitenden, unabhängig von ihrer geschlechtlichen Identität oder anderen Marginalisierungs-Faktoren, sicher und akzeptiert sind.

Wir beobachten mit großer Sorge die zunehmende Präsenz von Trans*feindlichkeit in unserer Gesellschaft. Diese Entwicklung ist alarmierend und hat bereits jetzt konkrete und schmerzhafte Auswirkungen auf unsere Universitätsgemeinschaft. Berichte über mehrere Übergriffe während unserer Erstsemestereinführungswoche (ESE) 2023 zeugen von einer erschreckenden Realität: Einige unserer Studierenden, darunter auch eine langjährig engagierte Person aus dem Umfeld unseres Fachschaftsrates, fühlten sich aus Angst vor Diskriminierung und Gewalt gezwungen, der Veranstaltung fernzubleiben, statt wie geplant ehrenamtlich zu unterstützen oder eine dringend notwendige Einführung in das Informatik-Studium an der TUD zu geben. Wir verurteilen diese Akte der Trans*feindlichkeit, der Diskriminierung und Gewalt auf das Schärfste. Solche Handlungen haben keinen Platz in unserer Gesellschaft und insbesondere nicht in einer Bildungseinrichtung, deren Ziel es ist, Wissen, Verständnis und Respekt zu fördern.

Wir arbeiten schon seit einigen Jahren darauf hin, einen Code of Conduct in unsere Fachschafts-Ordnung aufzunehmen und als ersten Schritt in Richtung weniger Trans*feindlichkeit ein All-Gender-WC im Andreas-Pfitzmann-Bau einzurichten, um die garantiert diskriminierungsfreie Nutzung einer Toilette für alle Menschen zu ermöglichen, beispielsweise auch Eltern mit Kleinkindern oder nicht-binären Personen. Im letzten Punkt kämpfen wir Hand in Hand mit der Fakultätsleitung, wofür wir sehr dankbar sind. Wir hoffen, sobald wie möglich Fortschritte verkünden und präsentieren zu können.

An alle trans* Personen in unserer Fachschaft möchten wir die folgenden Worte richten: Wir stehen an eurer Seite. Wir bieten euch selbstverständlich Unterstützung und Beratung bei jeglichen Problemen, sei es im Zusammenhang mit Trans*feindlichkeit und Diskriminierung oder anderen studienbezogenen Herausforderungen. Unser Büro und unsere Veranstaltungen stehen euch offen – ihr seid immer herzlich willkommen. Zudem haben wir Vertrauenspersonen benannt, die euch gerne zur Seite stehen. Ihr könnt sie jederzeit unter vertrauen@ifsr.de erreichen.

Um unserer Haltung Nachdruck zu verleihen und auf das gravierende Problem der Trans*feindlichkeit aufmerksam zu machen, ändern wir ab sofort unser Profilbild in den sozialen Netzwerken. Die trans*-Flagge soll bei jeder Interaktion mit unseren Beiträgen an unsere Haltung erinnern und Solidarität bekunden.

Wir rufen die gesamte Universitätsgemeinschaft dazu auf, sich uns in diesem Kampf gegen Trans*feindlichkeit anzuschließen. Es ist längst an der Zeit, dass wir alle zusammenstehen und eine Umgebung schaffen, in der jeder Mensch sich sicher fühlen und ohne Angst vor Diskriminierung lernen und arbeiten kann. Wenn ihr Ideen, Wünsche oder Anregungen habt, wie das besser Realität werden kann, freuen wir uns über eure Nachrichten.